Published 27. August 2024

Marco Island – May

Marco Island – May

‚Ein Kinderlachen scheint heller als die Sonne am Horizont…‘ Noch nie war eine Weisheit so wahr, wie an diesem Tag.

Sie üben eine unbeschreibliche Faszination auf uns aus: Delfine. Lebensfroh, immer vergnügt und spielerisch untereinander sind sie im Wasser unterwegs und erinnern so an die Kinder des Meeres. Und wenn unsere Kinder auf die Kinder des Meeres treffen, wird jedem klar, was passiert: die Sonne geht auf. Vor ein paar Wochen hatte ich das Glück, dieses Zusammentreffen miterleben zu dürfen: an Bord des Dolphin Explorer auf Marco Island!

Als ich an der Marco River Marina im Norden der Insel ankomme, sind die ersten Teilnehmer schon da und den Kindern, genauso wie den Eltern steht die Vorfreude förmlich ins Gesicht geschrieben. Es werden nochmal gründlich Arme und Gesicht mit Sonnenschutz versorgt und sobald alle Teilnehmer eingetroffen sind geht es auch schon los. Chris gibt eine kurze Einweisung und berichtet über die Tour, was wir sehen werden und was uns erwartet. Dann bringt er uns auch schon zum Boot und seine Kollegen, Captain Dave und Guide Kent, nehmen uns in Empfang. Schnell hat jeder ein Plätzchen im Boot gefunden und es geht los.

Während wir dem Hafen und Chris hinterher winken, breitet Kent die Kinder an Board auf die Dolphin Challenge vor. Jeder bekommt einen kleinen Fragebogen, den es gilt während der Fahrt auszufüllen. Er erklärt uns, dass über 200 Delfine in den Gewässern der 10.000 Islands leben und fast alle bisher einen Namen bekommen haben. Man möchte ja schließlich wissen, mit wem man es zu tun hat. Wir (eigentlich die Kinder, aber auch die ‚Großen‘ lernen ja nie aus) lernen die einzelnen Körperteile der Delfine zu benennen und erfahren, dass die Rückenflosse uns verraten kann, welchen Delfinen wir begegnen. Man sollte meinen, der Fragebogen erinnert die Kleinen an die Schule – schließlich sind wir hier in unserer Freizeit – doch das Gegenteil ist der Fall. Alle sind eifrig dabei, in Ihren Unterlagen zu blättern, Fragen zu beantworten und den Fragebogen auszufüllen. So vergehen die ersten paar Minuten wie im Flug und schon ruft Captain Dave:‘Dolphin on 3 o’clock!‘

Da wir vorher bei der Einführung alle gut aufgepasst haben schießen unsere Köpfe nach rechts, quasi Richtung 3 Uhr und da sind auch schon die ersten beiden Delfine zu sehen und begrüßen uns putzmunter. Die Augen der kleinen und großen Passagiere fangen an zu leuchten und schnell werden die Fotoapparate der Papis gezückt, während die Mamis versuchen, die Kleinen im Zaun zu halten. Kaum sind die beiden Delfine verschwunden, tauchen auch schon die nächsten beiden auf, diese sind etwas größer und ruhiger. Und dann tauchen nochmal drei auf, diesmal auf 12 Uhr, also vor dem Boot und keiner weiß, wo er als erstes hinschauen soll.

Wir sind umringt von Delfinen und schauen ihnen beim Planschen zu. Ich lasse meinen Blick über meine Co-Passagiere schweifen und muss schmunzeln über ein und denselben Gesichtsausdruck, der allen ins Gesicht gemeißelt zu sein scheint: Ein glückseliges Lachen und leuchtende Augen. Nach circa einer Stunde voller neuer Eindrücke, bekommen wir eine kleine Pause auf einer der 10.000 Inseln.

Wie Robinson Crusoe fühlt man sich in diesem Moment. Wir bekommen ein kleines Netz in die Hand gedrückt und auf geht’s zur Muschelsuche. Mit konzentriertem Blick auf den Boden, sammeln wir was das Zeug hält. Sobald alle Netze gefüllt sind, geht es zurück auf’s Boot und so wird langsam die Heimreise angetreten. Nun bekommen unsere Nachwuchsforscher an Bord zwei Fotos in die Hand. Zu sehen sind die Rückenflossen zweier Delfine, die wir zuvor gesehen haben. Mit Hilfe des Fotobuchs an Bord wird nun eifrig verglichen, geblättert und beraten und sie kommen zu dem Ergebnis: wir haben Paradise und Captain Jack gesehen! Langsam geht die Fahrt nach fast drei Stunden zu Ende, doch so einfach wollen uns die Kinder des Meeres nicht gehen lassen und so begleiten uns drei von Ihnen noch bis kurz vor den Hafen.

Als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben taucht auch Chris wieder auf und fragt die Kleinen, wie es war. Und dann quatschen 10 begeisterte Passagiere gleichzeitig auf ihn ein und jeder möchte sein tollstes Erlebnis mit ihm teilen. Das ist wahre Begeisterung! Zum krönenden Abschluss bekommt noch jeder der Kleinen ein Abzeichen für die Unterstützung an Bord und Chris salutiert für jeden Einzelnen. Als ich schmunzelnd Richtung Ausgang laufe höre ich ein Mädchen hinter mir fragen:‘Mommy, machen wir das morgen wieder?‘ Was soll ich sagen? Ich wäre auf jeden Fall dabei, aber nur wenn ich dann auch so ein tolles Abzeichen bekomme.  

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